Elberadwegabenteuer Teil 2


Inhaltsverzeichnis


0. Tag: Berlin - H+D's Räder kommen
1. Tag: Berlin - Wittenberg - Klöden
2. Tag: Klöden - Torgau - Belgern
3. Tag: Belgern - Riesa - Löbsal
4. Tag: Löbsal - Meissen - Radebeul
5. Tag: Radebeul - Dresden - Königstein
6. Tag: Königstein - Bad Schandau
7. Tag: Königstein
8. Tag: Königstein - Dresden - Berlin



0. Tag: 01.09.2012 Berlin- H+D bringen ihre Räder
Samstag, unsere Terassentür ist eingebaut und meine Frau ist beruhigt das niemand ins Haus kann wenn wir unterwegs sind. Gegen 17:00 Uhr bringen unsere Freunde und Mitradler ihre Fahrräder, beladen und reisefertig. Eigentlich Blödsinn. Unser Zug geht am Sonntag erst um die Mittagszeit so hätten sie locker die paar Kilometer zu uns auch am Sonntag radeln können. So aber können wir Männer uns noch zwei echte mongolische Wodka genehmigen und die Frauen kämpfen tapfer eine halbe Flasche 43er nieder. Es war ein lustiger Abend.



1. Tag: 02.09.2012 Berlin - Wittenberg - Klöden
Anklicken zum vergrößern!Überpünktlich werden unsere Mitradler vom Sohn bei uns angeliefert. Alle sind ein wenig hippelig und so werden schnell die Fahrräder beladen. Ein kleiner Tee zur Beruhigung und ein Startfoto. Dann wird verabschiedet und es geht los. Auf den ca 3 km bis zum S-Bahnhof wird man nicht mal richtig warm. Vier Stationen schon ist der Bahnhof Süd-Kreuz erreicht von wo uns die Regionalbahn nach Wittenberg bringen soll. Der Zug steht bereits auf dem Bahnhof und das Fahrradabteil ist leer. Das passt! Eine gute Stunde später spuckt uns die Bahn in Wittenberg aus. Nach einer kleinen Ehrenrunde ist der Einstieg in den Elberadweg gefunden. Bei herrlichem Wetter und auf besten Wegen radeln wir mehr oder weniger an der Elbe entlang. Als erstes Übernachtungsziel haben wir uns die Pension "Auf der Tenne" in Klöden ausgesucht. Wie sich herausstellt eine gute Wahl. Wir bekommen je eine kleine Ferienwohnung mit einem Schlafzimmer unter dem Dach. Das Haus liegt in einem Parkähnlichen großen Garten. Zum essen gehen wir um die Ecke zur Burg Klöden. Sehr urig und mit gutem Essen.

Tagesetappe: 28,3 km Gesamt: 28,3 km Fahrzeit: 2 Std : 07 Min



2. Tag: 03.09.2012 Klöden - Torgau - Belgern
Anklicken zum vergrößern!Frühstück zwischen 9:00 und 9:30 Uhr. Viel zu spät. Schon um 8:00 Uhr haben wir ausgeschlafen und sind schon wieder auf den Beinen. Das kommt davon wenn man schon um 22:00 Uhr am Kopfkissen horcht. Mit einem guten und reichhaltigen Frühstück im Bauch sind wir kurz vor 10:00 Uhr schon abfahrtbereit. Als wir unsere Räder aus der Scheune holen kommt der Schlag in Gesicht. Nicht H+D HighTeck Räder oder mein Selbstbastelbike werden bewundert. Nein, Ilona's Radoldtimer wird bewundert. Nach dem Schock wird noch schnell ein Foto mit dem Wirt geschossen und schon sind wir wieder auf der Strecke. Norbert möchte die Route durch die Dübener Heide nehmen und so kreuzen wir die Elbe mit der Fähre bei Pretsch. Vom Weg durch die Heide hatte ich mir mehr versprochen. Irgendwie war der Weg langweilig. Unterwegs sind wir an einem Wegweiserbaum vorbei gekommen der uns meldete dass wir schon 45 km von Wittenberg entfernt waren. Auch die erste Steigung musste heute bewältigt werden an der Ilona meinte dass jemand ihr Fahrrad festhalten würde. Heidi hat dann bewiesen das es an der Steigung lag und nicht am Fahrrad. ;o)) Auch in Belgern haben wir Glück mit dem Quartier. Wir kommen bei der Familie Kuntzsch unter die zwei Fremdenzimmer vermietet. Wir werden sehr freundlich begrüßt und die Zimmer sind schön. Das schöne rote Bachsteinhaus liegt in einem großen Garten. Sehr zu empfehlen. Zum essen gehen wir ins Fährhaus direkt an der Elbe. Das Essen ist einfach aber gut. Den Abend lassen wir auf dem Balkon ausklingen.

Tagesetappe : 59,8 km Gesamt: 88,1 km Fahrzeit: 4 Std : 19 Min



3. Tag: 04.09.2012 Belgern - Riesa - Löbsal
Anklicken zum vergrößern!Nach einem guten und reichhaltigen Frühstück im Wintergarten des Hauses sind wir gegen 9:30 Uhr schon wieder abreisebereit. auf guten Wegen geht es mal in siechtweite zur Elbe mal einfach übers Land weiter. Unsere ersehnte Bratwurst oder das von Norbert gewünschte Fischbrötchen haben wir immer noch nicht bekommen. Kurz vor Strehla läd das Restaurant "Nixstein Castello" zur Pause ein. Das Gasthaus öffnet um 11:30 Uhr und wir sind die ersten Gäste. Schnell kommen andere Gäste dazu. Kaffee, ein Töpfchen Frikasse und sehr zu Norberts Freude eine frisch geräucherte Forelle mit Kräuterbrot werden geordert. Norbert trinkt zur Forelle ein alkoholfreies isotonisches Kaltgetränk. Andere sagen auch Weizenbier dazu. ;o)) Ilona hat gelesen das es in Riesa ein Nudelmuseum geben soll. Das müßen wir uns ansehen. Frisch gestärkt machen wir uns auf den Weg nach Riesa. Nach zwei Ehrenrunden finden wir auch das Nudelmuseum. Eine Führung durch die Produktion gibt es zur Zeit nicht so bleibt nur das Museum. Wir Männer bewachen die Fahrräder und unsere Mädels gehen ins Museum. Schon nach einer viertel Stunde sind sie zurück. Das war wohl nichts. Bevor wir weiter fahren machen wir das nächste Quartier klar. Beim "Jägerheim" in Löbsal haben wir Erfolg und können zwei Doppelzimmer reservieren. Bis wir uns ausruhen können sind es aber noch knapp 40 km und vor dem Lohn hat Gott den Schweiss gestellt. Zum Quartier haben wir eine 12% Steigung zu bewältigen. Das geht nur mit schieben. Radwandern im warsten Sinn des Wortes. Angekommen werden die Räder einfach hingestellt und erstmal ein isotonisches Kaltgetränk dieses mal mit Alkohol geordert. Das haben wir uns heute verdient. Nach einer erfrischenden Dusche ist Essenszeit. Dann ist es auch schon wieder Zeit am Kopfkissen zu horchen.

Tagesetappe : 61 km Gesamt: 149,1 km Fahrzeit: 4 Std : 31 Min



4. Tag: 05.09.2012 Löbsal - Meißen - Radebeul
Anklicken zum vergrößern!Wieder sind wir um halb Zehn startbereit. So langsam stellt sich Routine ein. Heute soll es nur eine kurze Etappe werden. Norbert wünscht sich das Karl May Museum in Radebeul zu besuchen. Von Löbsal nehmen wir nicht die direkte Route zum Elberadweg sondern fahren über Forst Golk und Zadel zur Elbe. Prompt geht es erstmal noch eine Runde bergauf bevor wir zur Elbe runter rollen können. Der Tag beginnt frisch und wir ziehen die langärmligen Hemden an. Durch Meißen kommen wir problemlos und so sind wir schon gegen 14:00 Uhr in Radebeul. In der Touristeinformation fragen wir nach einer Unterkunft a la Elberadweg. Die Kollegin scheint nicht die richtige Lust zu haben uns zu helfen. Sie schien vom Elberadweg noch nichts gehört zu haben und meinte Unterkünfte um 50,-Euro gebe es nicht. Dann drückt sie uns ein Gastgeberverzeichnis in die Hand und meint wir sollen es mal in der Pension Schallon versuchen. Die läge direkt gegenüber vom Museum. Wir haben da angerufen und noch zwei Doppelzimmer klar machen können. Da haben wir ein bißchen daneben geriffen. Unsere Freunde müßten sich ein Bad mit drei anderen Zimmern teilen, wir hatte eine kleine Einliegerwohnung. Das ganze Haus strahlte den Charme vergangener Zeiten aus, was evtl. am nahen DDR-Museum liegen mochte. Als wir zum Karl May Museum gingen begann es leicht zu regnen. Der erste Regen und Norbert konnte nicht das teure Regencape ausprobieren. Nach dem Museum haben wir uns auf die Suche nach einem Futtertempel gemacht. Leider ohne Erfolg. Essen gibt es erst ab 17:00 Uhr. Dafür haben wir auf dem Rückweg zum Quartier einen "Kleinen Griechen" entdeckt und beschlossen dort unsere Bäuche zu füllen. Eine gute Entscheidung. Heidi hat sich ein Viertele Wein bestellt und bei der Frage ob sie zwei Gläser haben wolle meinte sie ja. Sie hat bestimmt Angst gehabt das die Bedienung die Weinkaraffe wieder mit nimmt. ;o)) So hatten wir alle was zu lachen. Der Wein wurde einfach zurück in die Karaffe geschüttet und gut wars. Da es nicht mehr weit bis Bad Schandau war haben wir versucht ein Quartier für die nächsten Tage fest zu machen. Das war nicht einfach. Die preiswerten Unterkünfte waren alle über das Wochenende ausgebucht. Bei der Villa Elsa in Pirna hatte wir Erfolg und konnten ein Doppelzimmer für 65,- Euro und ein Basteizimmer für 75,- Euro reservieren.

Tagesetappe : 29,5 km Gesamt: 178,6 km Fahrzeit: 2 Std : 07 Min



5. Tag: 06.09.2012 Radebeul - Dresden - Königstein
Anklicken zum vergrößern!Nach einem reichhaltigen Frühstück sitzen wir um 10:00 Uhr auf den Rädern. Der Weg durch Dresden beginnt nicht so schön. Erst geht es durch ein Industriegebiet und dann an der Elbe entlang durch Dresden. Man hat einen schönen Blick auf die Frauenkirche und andere historische Gebäude. Das blaue Wunder, die Waldschlösschenbrücke ist gar nicht blau sondern grau. Unterwegs stärken wir uns mit einem Kaffee und einer Bratwurst. Die ist aber nicht das wahre. Schnell sind wir in Pirna und finden die Villa Elsa. Norbert geht wie beschrieben in die angrenzende Eisdiele um den Zimmerschlüssel zu holen. Die Frauen wollen sich erst die Zimmer ansehen. Auf die Frage ob man erst die Zimmer ansehen kann kommt die Antwort von er Wirtin. "Meinen Sie die Zimmer sind nicht sauber?" Er antwortet das wir nicht die Katze im Sack kaufen wollen. Die Besichtigung ist kurz und unsere Frauen kommen alleine wieder. Sie meinen nur für den Preis nicht. Die Wirtin meinte noch das sie für die nächste Führung wohl 2 Euro verlangen würde und die Frauen sollen selber raus finden. Liebe Frau Wirtin, ich habe das Gefühl sie haben da was verpasst. So ein verhalten seinen Gästen gegenüber ist heute nicht mehr Zeitgemäß. Wir sind ein Stückchen weiter gefahren und haben dann noch einmal nach einem Zimmer telefoniert und hatten Glück. Wir konnten eine kleine Ferienwohnung in Königstein/Pfaffendorf für drei Nächte reservieren. Vor dem Lohn hat Gott den Schweiss gesetzt. Bevor wir die Wohnung ansehen konnten mußten wir erst einen Kilometer Straße bei 15 % Steigung überwinden. Das hat sich aber gelohnt. Die Wohnung ist sehr schön, nur etwas hoch gelegen. Nachdem wir uns eingerichtet hatten sind wir wieder runter nach Königstein um einzukaufen. Heidi will heute kochen. Den Abend haben wir vor dem Fernseher ausklingen lassen.

Tagesetappe : 55,1 km Gesamt: 233,7 km Fahrzeit: 4 Std : 31 Min



6. Tag: 07.09.2012 Königstein - Bad Schandau
Anklicken zum vergrößern!Heute waren wir alle ein wenig trödelig. Erst haben wir lange gefrühstückt und dann haben wir uns so langsam auf den Weg nach Bad Schandau gemacht. Nur ein kurzes Stück hinter den Haus den Berg rauf dann können wir gemütlich nach Bad Schandau runter rollen. Das kleine Stück entpuppte sich als ca 2 Kilomater streng bergauf. Dann konnten wir wirklich fast bis Bad Schandau rollen. Ein Spaß mal ohne Gepäck zu fahren. Wir sind noch ein Stückchen ins Kirnitzschtal gefahren und haben dort eine kleinigkeit gegessen. Zurück nach Königstein sind wir an der Elbe entlang gefahren. Am Abend haben wir, im Fernsehen, Michael Kessler zugesehen wie er mit dem Klapprad die letzten Etappen seiner Kopenhagen - Berlin Expedition bewältigt. Irgendwie sah er ganz schön fertig aus.

Tagesetappe : 29,4 km Gesamt: 263,1 km Fahrzeit: 2 Std : 21 Min



7. Tag: 08.09.2012 Königstein
Anklicken zum vergrößern!Heute dürfen sind unsere Räder ausruhen. Wir haben keine Lust sie wieder den Berg rauf zu schieben. ;o)) Heute wollen wir die Festung Königstein besuchen. So gehen wir runter zum Bus der uns zum Parkplatz vor der Festung bring. Weiter geht es mit einer kleine Bahn bis vor die Festung. 8 Euro Eintritt sind schon eine Menge Geld aber die Festung zu erhalten kostet sicher auch viel Geld. Erst umrunden wir die Festung an der Aussenmauer und dann schauen wir hier und da in die Gebäude und Keller. Ist schon beeindruckend was unsere Altvorderen da gebaut haben. Man kann sicher einige Tage in der Festung zubringen bis man alles gesehen hat aber so viel Zeit hatten wir leider nicht. Irgendwann sind wir wieder nach Königstein zurück gefahren haben noch ein wenig eingekauft und sind essen gegangen. ich fand das essen diesesmal nicht so toll aber es hat satt gemacht. Dann haben wir und an den Aufstieg zum Quartier gemacht. Den Abend haben wir mit Ochsentreiben ausklingen lassen.


8. Tag: 09.09.2012 Königstein - Dresden - Berlin
Heute geht es wieder Heim. Um 10:00 Uhr müßen wir die Wohnung geräumt haben. Dann sind wir runter nach Königstein zur Bahn gefahren. Wir hatten Glück und mußten nur wenige Minuten warten. In Dresden stand ein Zug nach Elsterwerden bereit. Norberts Frage ob der Zug Anschluß nach Berlin hat wurde von einem Bahnbediensteten mit ja beantwortet. So sind wir eingestiegen. Die Schaffnerin erklärte uns aber das der Zug eine Minute nach dem Zug der nach Berlin fährt ankommt. Na prima dann haben wir zwei Stunden Aufenthalt in Elsterwerder. Die zwei Stunden haben wir in einem Park gesessen. Als wir zurück zum Bahnhof kamen stand der Zug nach Berlin schon da und wir konnten einsteigen. Ein Glück. Mit dem Zug aus Dresden kamen auch viele Fahrräder aber wir waren schon drin. So hatte unser Versehen doch etwas gutes. Unterwegs beschlossen wir nicht bis Südkreuz zu fahren sondern schon in Blankenfelde auszusteigen. Unsere Freunde wollen von dort mit den Rädern nach Hause fahren und wir sind ein Stück mit der S-Bahn gefahren. So waren wir um 16:30 Uhr wieder zu Hause.

Tagesetappe : 7,2 km Gesamt: 270,3km Fahrzeit: 0 Std : 21 Min



Fazit
Alles in allem kein Abenteuer sondern eine schöne harmonische Tour. Besonders beeindruckt habe uns die Bilder von der Hochwasserkatastrophe 2002. Man kann sich nicht vorstellen wo das ganze Wasser hergekommen ist wenn man die Elbe jetzt sieht. Immer wieder haben wir staunend vor den Hochwassermarken gestanden. Einfach unvorstellbar. Ich hoffe das so etwas nie wieder passiert. Die Räder und unsere Hinterteile haben problemlos durchgehalten. Nicht einen Plattfuß, wie langweilig. Nur Ilona bekommt jetzt in ihr Oldtimerfahrrad eine tolle 7 Gang Nabe und einen Mittelständer.


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