Reisen mit dem Motorroller - Ja, aber wie?
Auch diese Gedanken und Überlegungen sind meinen Erfahrungen aus meinen Reisen mit dem Motorroller entstanden. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Auch kann was für mich wichtig und richtig ist auf andere noch lange nicht zutreffen.
1. - Bevor es los geht
Bevor man los fährt sollte man sich überlegen was unterwegs alles passieren kann. Ich denke das außer einem Unfall nichts passieren kann. Wer sich mit dem Gedanken das man einen Unfall erleiden könnte auf den Roller setzt sollte lieber zu Hause bleiben und hoffen das einem nicht die Deckenlampe auf den Kopf fällt.
Alles andere was passieren kann ist mit einigem finanzellen Aufwand zu beheben. Deshalb sollte m. M. niemand mit dem Roller auf Reisen gehen der den Euro zweimal umdrehen muß bevor man ihn ausgibt. Wenn alles klappt kann das Reisen mit dem Roller, je nach Ziel, eine preiswerte Angegelegenheit sein. Aber, man stelle sich vor, man ist mit dem Zelt unterwegs und hat drei Tage Regenwetter und Kälte. Dann ist es evtl. notwendig in einer Pension oder einem Hotel zu übernachten. Dadurch entstehen Kosten. Oder am Roller geht etwas entzwei und muß repariert werden. Auch da entstehen Kosten. Eine Mitgliedschaft in einem Automobilclub bring eine zusätzliche Sicherheit. Dadurch hat man die Sicherheit das im Schadesfall der Roller, das Gepäck und man selber wieder nach Hause kommen. Mehr braucht es nicht wenn man im zivilisierten Umfeld reist.
Worauf ich großen Wert lege ist eine ordentliche Rutenplanung. Ich will möglichst Autobahnen oder Schnellstrassen vermeiden. Deshalb mache ich mir schon lange bevor ich losfahre Gedanken welche Strecke ich fahre. Ich mache meine Rutenplanung mit Google-Maps und übertrage die Strecke dann auf mein Navi.
2. - Die Anreise -
Bevor man sich Gedanken über eine evtl. Anreise macht sollte man sich überlegen auf welche Art man reisen will. Soll es eine Rundreise werden oder will man eine bestimmte Gegend mit dem Roller bereisen / erkunden.
Bei einer Rundreise kann man, wenn es nicht in sehr weit entfernte Gegenden gehen soll, bequem von zu Hause losfahren. Das hat den Vorteil das man erst durch bekannte Gegenden kommt und sich so an das andere Fahrverhalten des beladenen Rollers gewöhnen kann. Eine Rundreise setzt aber eine besonders ordentliche Rutenplanung voraus wenn man zu einem bestimmten Termin wieder zurück sein will. Wenn man von einer Reisezeit von 10 Tagen ausgeht hat sich folgende Planung bewährt. An den ersten drei oder viert Tagen fährt man zum am weitesten entfernten Punkt der Rundreise um dann über sechs oder sieben Tage zurück zu fahren. Ich versuche meine Touren so zu planen das ich möglichs nie weiter als 300 km von zu Hause weg bin. Das klappt allerdings nicht immer.
Wenn man eine bestimmte Gegend bereisen möchte gibt es mehrere Möglichkeiten für die Anreise.
a - eine Anreise mit einem Autoreisezug.
Das ist m. M. eine bequeme Art in eine bestimmte Gegend zu kommen. Leider fährt der Autoreisezug nicht überall hin und ist ziemlich teuer. Dafür spart man Reisezeit.
b - eine Anreise mit dem PKW und dem Roller auf einem Anhänger
Das setzt natürlich voraus das man einen PKW mit Anhängerkupplung zur Verfügung hat. einen Anhänger für den Roller kann man mieten. So kann man zu eine bestimmten Campingplatz oder eine Pension fahren und von dort Touren mit dem Roller machen. Im fest stehenden Zelt oder einer Pension ist man weniger vom Wetter abhängig gegenüber wenn man nur mit dem Roller unterwegs ist. Auch kann man mit dem PKW mehr Gepäck transportieren. Dafür hat man zwei Tage die für die An-und Abreise von der Rollerzeit wegfallen.
c - eine Anreise mit dem Wohnmobil und dem Roller auf dem Anhänger. Die Anreise mit dem Wohnmobil hat den Vorteil das man ein fertiges Quartier dabei hat und ebenfalls Wetter unabhängig ist. Auch kann man schnell und unkompliziert den Standort wechseln. Allerdings ist das die teuerste Variante wenn man ein Wohnmobil mieten muß.
d - Man beginnt die Reise gleich auf dem Roller und von zu Hause. Wenn das Wetter mitspielt ist das die einfachste und m. M. bequemste Art eine Rollerreise zu beginnen. Der Vorteil ist das man gleich sein Gepäck auf dem Roller hat und keinen Aufwand mit dem PKW oder Wohnmobil betreiben muß. Nachteil ist wenn man in eine bestimmte und entfernte Gegend will kann die Anreise einige Tage dauern. Auch bedeutet diese Art zu reisen das man jeden Abend sein Zelt auf- und am Morgen wieder abbauen muß.
3. - Unterwegs
Einmal unterwegs regeln sich viele Dinge wie von selbst. Wenn man z. B. am Nachmittag tanken muß findet sich oft in der Nähe der Tankstelle ein Supermarkt wo man auch gleich sein Abendbrot einkaufen kann.
Mein Tagesablauf auf den Reisen sieht meistens so aus:
Meist bin ich gegen 7:00 Uhr aus dem Schlafsack gekrochen, dann duschen usw. danach wird in Ruhe gefrühstückt. Nebenbei koche ich Tee für meine Thermoskanne. Unterwegs ein heißer Tee ist was feines. Dann wird so langsam das zelt abgebaut und der Roller beladen. Zwischen 9:30 uhr und 10:00 Uhr bin ich meist losgefahren. Je nach Lust und Laune mache ich kurze Pausen. Zum Nachmittag wird nach einem Supermarkt Ausschau gehalten und für das Abendessen eingekauft. Ab ca 16:00 Uhr sehe ich mich nach einem Campingplatz um. Wenn das Zelt steht und eingerichtet ist mache ich mir das Abendessen oder vorher noch einen kleinen Spaziergang über den Platz. Dann noch das Reisetagenbuch schreiben, ein Feierabend-Bierchen und ein oder zwei Kapitel Hörbuch. Um 22:00 Uhr liege ich meist schon im Schlafsack. Alles wird ohne Hektik erledigt da ich mir kein wirkliches Tagesziel setzte. Wenn es etwas anzusehen gibt was mich interessiert halte ich an und wenn es gut rollt dann fahre ich auch mal zwei oder drei Stunden am Stück durch. Da ja das Zelt, usw. auf dem Sozius geschnallt ist lasse ich den Roller nicht so gerne längere Zeit irgendwo stehen. Das Navi, GPS und die Cam nehme ich natürlich ab und verstaue sie im Topcase. Bisher ist mir noch nie auf meinen Reisen etwas gestohlen worden. Ich lasse aber auch die Videokamera oder andere Wertgegenstände nicht offen rumliegen und meine Papiere und Geld habe ich in einem Brustbeutel den ich auch unter die Dusche mitnehme. Genauso wie die Rollerschlüssel. Mit etwas Voraussicht und Vorsicht kommt man gut weiter und schafft so keine Gelegenheiten das man zu Schaden kommen kann.
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