Auf zweimal 125 ccm nach Schweden



Rollertour 2006 - Eine Diashow


Die Planung


Nachdem meine Rollertour duch Schweden im vorigen Jahr so gut geklappt hat wollen in diesem Jahr mein Bruder und ich gemeinsam unsere Schwester in Schweden besuchen. Mein Bruder fährt eine Suzuki Maruder 125 und ich meinen bewährten Aprila Scarabeo. Eigentlich haben wir vor in Campinghütten zu übernachten aber weil Mittsommernacht ist werden wir auch ein Zelt dabei haben. Geplant ist um 13:oo Uhr die Fähre von Mukran nach Trelleborg zu nehmen und dann je nach Wetter an der Küste entlang auf einem kleinen Umweg (ca. 550 km) oder direkt zu unserer Schwester nach Landsbro zu fahren. Natürlich wird ein Tagebuch geschrieben.


Donnerstag, 22.06 -- km 31300 -- 6:15 Uhr
Großer BahnhofDer Roller ist gepackt es kann los gehen, da tuckert doch ein Heinkel Roller. Richtig Gitti und Werner sind gekommen um uns zu verabschieden. So bin ich mit Heinkel Eskorte zum Treffpunkt mit Jürgen an der Autobahnauffahrt Gradestraße gefahren. Erste PauseMein Bruder war noch nicht da und als er kam hat er Heidi und Dieter mitgebracht. Also großer Bahnhof, trotzdem sind wir gegen 6:35 Uhr losgekommen. Bei sonnigem Wetter erst auf der Autobahn bis hinter Oranienburg dann weiter auf der B 96 bis Stahlbrode. HafeneinfahrtMit der Fähre nach Gleiwitz auf Rügen. Leider war keine Zeit mehr für ein Fischbrötchen in Sassnitz bei Nordfisch. Also zur Fähre und um 13:00 Uhr ging es bei heftigem Wind los Richtung Trelleborg. WohnhöhleDie Überfahrt war trotzdem ruhig und um 16:45 Uhr waren wir in Schweden. Noch die ca. 80 km bis Höör dann war Schluss für heute. Übernachtet haben wir auf dem Campingplatz am Tierpark in einer "Herberge". 350,- Skr ist eine Menge Geld für ein kleines Zimmer plus 100 Skr für die Bettwäsche. Unsere Schlafsäcke durften wir nicht benutzen, warum auch immer. Die Anlage hat uns aber ein wenig über den Preis hinweg getröstet. Die Herberge ist als Höhlenanlage aufgebaut und einfach urig.


Freitag, 23.06 -- km 31707 -- 9:45 Uhr
LöphultWir sind nach einem guten Frühstück bei sehr windigem Wetter aufgebrochen. Unterweg gab es ein paar Tropfen Regen was aber nicht gestört hat. Hinter Växjö sind wir dann auf die kleineren Straßen nach Vetlanda abgebogen. Mein Navi hat mich nicht so richtig verstanden und so waren wir uneinig wo es lang geht. Ich habe mich durchgesetzt. Bei unserer Mittagsrast haben wir Werners Rat beherzigt und uns eine warme Suppe gemacht. Ein guter Rat. Gegen 15:00 Uhr sind wir bei unserer Schwester und dem Schwager angekommen. Zu unserer Überraschung waren auch noch Schweizer Gäste dort. Zum Abend hat unsere Schwester ein tolles Menue aufgetischt. (Jansons Versuchung und viele andere Leckereien)


Samstag, 24.06 -- km 31957
Heute durften die Moppeds ausruhen. Ich habe mich unter die Dusche gewagt. Es ist nicht einfach mit Eiswürfeln zu duschen, so kalt war das Wasser. Dann sind die anderen zum Fussball schauen gegangen. Schweden / Deutschland. Ich habe den Rechner von meiner Schwester ans Internet gebracht. Am Abend gab es schweizer Käsefondue in schwedischen Wäldern. Mein Bruder hat zwischendurch noch schnell einen Hecht von 73 cm und 2,3 kg gefangen.


Sonntag, 25.06 -- km 31957
SkurugataWir werden einen Sonntagsausflug zur Skurugata und zum Skuruhead machen. Das Skurugata ist eine enge Schlucht in der Ebene. Davon gibt es einige in Schweden und die Skurugata soll die größte sein. Also die Moppeds gesattelt und los. Nach einer etwas abenteurlichen fahrt sind wir auch auf dem Parplatz bei der Schlucht angekommen. Dann sind wir völlig unbedarft mit Halbschuhen und den warmen Motorradjacken los marschiert. Nach ein paar hundert Metern begann die Kletterei über Felsblöcke und Baumstämme immer tiefer in die Schlucht hinein. Es ist schon gewaltig was die Eiszeitwasser da ausgewaschen haben. An der tiefsten Stelle ist die Schlucht ca 34 m tief und an der engsten Stelle nur 7 m breit. Es war kühl hier unter aber uns war inzwischen ziemlich warm geworden.


Montag, 26.06 -- km 32133
HechteEs regnet, zum Glück wollen wir erst morgen weiter fahren. So wird das wohl ein Faulezertag werden. Nur mein Bruder war nicht zu halten und ist mit dem Schwager los zum Hechte ärgern. Trotz oder gerade wegen des schlechten Wetters hat er seinen bisher größten Hecht gefangen. 84 cm und 4 kg schwer war der Bursche. Mein Bruder war mehr als zufrieden und ich war auf einmal nicht mehr so sicher das wir morgen weiter fahren.


Dienstag, 27.06 -- km 32133
Baby-ElchOn the Road again. Obwohl das Wetter alles andere als einladend aussieht sind wir heute wieder aufgebrochen. Der Abschied wurde uns von Millionen kleiner Blutsauger erleichtert. Die Knots oder Gnietzen wollten uns auffressen. So haben wir uns schnell aus dem Staub gemacht. Unser erstes Ziel war der Älg-Parken in Kosta. MittagsrastIch kannt den Park schon aus dem vorigen Jahr aber für meinen Bruder war er neu. So haben wir die Elch-Kälber bestaunt und natürlich auch Mama und Papa Elch bewundert. Danach sind wir weiter nach Orreforce gefahren. Mittagsrast mit direktem Blick auf den See. Nun wollten wir aber an die Ostsee. Unterwegs wurde eingekauft. FeierabendNachdem wir drei Tage Hecht gegessen hatten sollte heute ein schönes Stück Fleisch auf den Grill. Zwei Flintasteaks und ein Becher Kartoffelsalat werden unser Abendbrot sein. Am Nachmittag haben wir dann den Campingplatz Dalskärs bei Bergkvara erreicht und da das Wetter immer besser wurde und uns die Hütten zu teuer waren haben wir unser Zelt aufgeschlagen. Den ganzen Tag sind wir geschickt um die Regenwolken herum gefahren und zum Abend kam sogar noch die Sonne heraus. Also Abendessen im freien wenn, ja wenn der Engangsgrill so mitgespielt hätte wie er sollte. Die Grillkohle wollte einfach nicht anbrennen. Erst durch den massiven Einsatz von einigen Seiten aus meinem Tagebuch und etwas trockenem Birkenholz konnte die Kohle zum glühen gebracht werden. Inzwischen hatten wir das erste Steak schon auf der Pfanne gebraten, das zweite wurde dann gegrillt. Unterdessen hatte sich einige ungebetene Essensgäste eingefunden. Einige Raben/Krähen und ein paar Möven waren scharf aus unser Steak. Ein paar Brocken vom Fettrand habe ich ihnen dann mitten auf dem heißen Grill liegen gelassen und wir sind Abwaschen gegangen. Als wir zurück kamen war der Grillrost umgeworfen und die Stücken verschwunden. Ich denke die Vögel hatten Routine. Ein Spaziergang zum Hafen und das obligatorische Abendbierchen rundeten den Tag ab.


Mittwoch, 28.06 -- km 32355 -- 10:00 Uhr
Baby-ElchWelch ein Luxus nach den Tagen bei unserer Schwester auf dem Hof ohne Strom und fließend Wasser. Prozellan unter dem Hin... und warmes Wasser aus der Dusche. Keine Mücken, keine Gnietzen. Man geht es uns gut. MittagsrastDie Nacht im Zelt war warm wenn auch ein bißchen hart. Zum Frühstück waren auch wieder unsere ungebetenen Gäste da. Diesmal gingen sie aber leer aus. Nachdem unser Gepäck wieder zusammen gepackt war sind wir aufgebrochen. Soweit wie möglich war haben wir kleine Nebenstraßen direkt an der Küste entlang benutzt und haben die großen Europastrassen gemieden. Unterwegs haben wir viele Fotostops eingelegt oder Baby-Elchsind einfach nur stehen gebleiben um die Landschaft zu geniessen. Dabei haben wir viele schöne und skurrile Dinge gesehen. Dafür haben wir heute drei Anläufe gebraucht bis wir den richtigen Campingplatz gefunden haben. Die Wahl war doch nicht so gut da der Platz direkt an der Hauptstrasse lag und sehr laut war. Ausserdem hat noch ein Motorradfahrer gemeint er müsse mitten in der Nacht eine Runde über den Platz drehen. Spinner gibt es halt überall.


Donnerstag, 29.06 -- km 32564
Aufstehen bei Sonneschein. Wieder haben sich Frühstücksgäste eingefunden nur die waren etwas größer. Baby-ElchEine Schwanenmutter mit ihren Jungen forderte ihren Teil an unserem Frühstück. Eine halbe Scheibe Brot war nicht genug und so hat sie auf unseren Tisch geschielt. Als ich sie dann mit dem Handtuch vertreiben wollte kam auch noch der Schwanenvater zur Hilfe. Irgendwann sind alle abgezogen und wir konnten in Ruhe Frühstücken. Unsere Tour führte uns heute durch die unterschiedlichste Landschaft. Sanfte Hügel, dunkle Wälder, helle Felder, hinter jeder zweiten Kurve sah die Landschaft anders aus. Unsere Geldvorräte wurden langsam knapp und so wollten wir in Bromölla noch etwas Geld holen. MittagsrastAuf der Post erhielten wir die Auskunft an der Kreuzung rechts zu fahren da wäre eine Bank mit Geldautomaten. Wir also rechts rum aber keine Bank zu sehen. Nach ein paar Kilometern waren wir plötzlich wieder an der Kreuzung. Also noch ein Versuch, diesesmal in Richtung Touriseninformation. Die haben wir nicht gefunden dafür aber eine Bank und eine Konditorei. OK, das mit dem Geld hat geklappt. Also los, weiter gehts. Nach ein paar Kilometer waren wir plötzlich wieder an der Kreuzung. Bromölla zum dritten mal. Dann sind wir einfach auf blauen Dunst rechts abgebogen und siehe da wir waren wieder in der richtigen Richtung unterwegs. Der Trödelladen in Nogersund am Hafen ist eine Wucht, zum Glück ist unsere Ladekapazität sehr begrenzt und so mußten wir die vielen hübschen Dinge dort stehen lassen. Rast am FeldrandDas hat unseren Geldbeutel sehr geschont. Da wir morgen Mittag wieder auf die Fähre nach Mukran wollen sind wir etwas weiter gefahren als in den vergangenen Tagen. Auf unserer Suche nach einem geeingneten Campingplatz sind wir einigen kleinen Elfen begegnet. Einen Campingplatz zu finden war etwas problematisch, die die wir uns angesehen haben, haben uns nicht gefallen aber da sind ja noch drei Plätze in ca 20 km entfernt auf der Karte eingetragen.Abschiedsmenue Also da hin, nur nach 20 km war nichts von einem Campingplatz zu sehen, auch nach 30 km nicht. Verda..., die Plätze gibt es nicht mehr. Was tun, wir konnten nur weiter fahren. Dann entlich ca 20 km vor Trelleborg ein Campingschild. Da sind wir geblieben. Wir stehen hinter einer Reihe Hütten auf einer Wiese mit Blick auf die See. Als Abschiedsessen kam noch einmal ein Flinta auf den Grill der dieses mal keine Probleme gemacht hat. Noch ein Strandspaziergang und das gewohnte Bierchen dann ging es in den Schlafsack.


Freitag, 30.06 -- km 32817 -- 9:30 Uhr
Die letzten KilometerDie Sonne treibt uns aus dem Schlafsack, Morgentoilette, Frühstück und packen sind inzwischen Routine. Die letzten 20 km bis Trelleborg sind schnell abgespult. Dabei haben wir auch die gestern gesuchten Campinplätze gefunden. Die waren auf unserer Karte falsch eingezeichnet. In Trelleborg ging es erst ans Fährterminal die Tickets für die 13:00 Uhr Fähre gekaufn, dann war Zeit für einen Stadtbummel.Kurz nach 12:00 Uhr standen wir dann in praller Sonne an der Fähre und warteten darauf das wir verladen wurden. Pünktlich haben wir abgelegt. Unsere Mittagsrast haben wir in der Cafeteria des Schiffes gemacht. Lachs mit Gemüse und Pomfrites dazu ein Alkoholfreies Bier. Dann gings auf Deck. Um 16:45 Uhr kamen wir pünktlich in Mukran an und hatten Glück das wir mit den ersten von der Fähre fahren konnten. Wir wollten noch bis zum Campingplatz bei Zicker kurz vor der Fähre Gleiwitz/Stahlbrode. Schnell eingekauft und dann zum Campingplatz. RügenDa das Spiel Argentinien / Deutschland lief haben wir das Anmelden auf später verschoben und sind erstmal Fussball schauen gegangen. Da sich die Fussballer nicht einigen konnten wer gewinnt mußten wir bis zum Elfmeterschießen warten. Dabei haben wir ganz auf die schnelle ein paar Bierchen gezischt. Als das Spiel entlich vorbei war, D hat gewonnen, haben wir uns angemedet und sind auf die Zeltwiese gefahren. Die ganze Wiese für uns alleine. Zeltaufbauen mit Bier im Kopf war lustig, dann Bockwurst und Salat zum Abendessen. Unseren Spaziergang haben wir über den Platz gemacht. Der Platz ist von der Lage nicht schlecht auch ein neues Sanitärgebäude ist vorhanden aber mit 19,50 Euro für den Stellplatz für unser kleines Zelt einfach viel zu teuer. Duschen kostet nochmal 1,- Euro extra.


Samstag, 01.07 -- km 32901 -- 9:05 Uhr
Frühstück und packen in praller Sonne, es wird warm heute. Die letzten KilometerSchon um 9:05 sind wir unterwegs. Um 9:30 Uhr nehmen wir die Fähre ans Festland und weiter gehts auf der B 96 Richtung Berlin. Am Stechlinsee machen wir Mittagsrast dann geht es weiter. Eigentlich wollten wir kurz vor Oranienburg noch eine Pause einlegen aber plötzlich waren wir auf der Autobahn und da gab es bis Berlin keinen Parkplatz. So sind wir durchgefahren bis zur Geradestraße. Dort haben wir angehalten um uns zu verabschieden. Dabei habe ich bemerkt das irgendeine Flüssigkeit unter aus Jürgens Motorrad läuft. Mist ein paar Kilometer vor zu Hause doch noch ein Schaden. Aber wir hatten Glück nur die Dose mit dem Reifenfit hat sich an einem Reservekettenschloß durchgeschüttelt und da ist die Flüssigkeit ausgetreten.


Fazit
Eine sehr, sehr schöne Tour die viel Spaß gemacht hat. Ein wichtiger Faktor war natürlich das gute Wetter das wir hatten. Die Motorräder haben gezeigt das man auch mit 125 ccm eine längere Tour fahren kann und dabei durchaus auch Spaß hat. Tagesetappen bis 300 km sind kein Problem und man ist langsam genug um anhalten zu können um sich etwas anzusehen. Meine Meinung, jederzeit wieder.



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