Nach Norden, Dänemark wir kommen

Vom 18.06 bis 26.06 - Nach Dänemark


17.06 - Bevor es losgeht

Anklicken zum vergrößern!Bevor es losgehen kann ist packen angesagt. Wie auch schon bei meinen vorigen Touren wird im Topcase die Küche verstaut, unter der Sitzbank wird meine Kleidung ihren Platz finden und Zelt, Schlafsack und Isomatte werden als Packet auf den Sozius geschnallt. Alles in allem so ca 25 kg. Ich packe nach dem Motto "Weniger ist mehr" so überlege ich genau was ich mitnehme und was ich daheim lasse. Bisher konnte ich nach jeder Tour etwas aussortieren. Dafür ist diesmal etwas dabei das etwas Luxus verspricht. Mein selbstkonstruierter Tisch und ein kleiner Hocker, so das wir nicht mehr auf dem Boden sitzten und essen müßen. Auch ein neuer Kocher ist dabei. Das ist aber kein Problem da das Topcase mit 46 ltr. Volumen 11 ltr. mehr Fasungsvermögen hat als bei meinem Aprilia Scarabeo. Morgen um 5:00 Uhr geht es los.


18.06 - Los gehts

5:00 Uhr, ich stehe an der Autobahnauffahrt in der Geradestraße und warte auf meinen Bruder. Lange warten mußte ich nicht, kurz nachdem ich eingetroffen bin, ist auch mein Bruder schon da. So gehts los. Erst über die Autobahn durch die Stadt, dann weiter über Oranienburg nach Gransee.Anklicken zum vergrößern!Anklicken zum vergrößern! Von dort überlasse ich es Klara, meinem Navi, über unsere weitere Route zu wachen. Es geht über Rheinsberg, Schwerin zur Fähre über die Trave nach Priwall. So sparen wir uns die Fahrt durch Lübeck. Schon kurz vor 13:00 Uhr sind wir auf einem Campingplatz in Heikendorf bei Kiel. Wir bauen unser Zelt auf einer windgeschützen Wiese auf und dann machen wir uns auf den Weg zum Marine-Ehrenmal in Laboe. Es ist beeindrucken wenn man sieht wieviele Menschen durch die Kriege auf dem Meer gebleiben sind und welche Werte einfach vernichtet wurden. Auch wie Menschen in der Enge von U-Booten arbeiten und leben mußten läßt mich nachdenklich werden. Das wäre sicher nichts für mich. Nach dem Besuch im Ehrenmal suchen wir uns eine Gaststätte wo wir essen können. Anklicken zum vergrößern!Als wir wieder rauskommen will Jürgens Mopped nicht mehr starten. Diagnose: Batterie platt. Also wird angeschoben und so geht es zurück zum Campingplatz. Mein selbstkonstruierter Tisch und die mitgenommenen Hocker kommen zum erstenmal zum Einsatz. Ich denke das war eine gute Idee mit dem Tisch und den Hockern. Der Tisch hat seine Bewährungsprobe jedenfalls mit Bravour bestanden. Den Abend verbringen wir am Ufer der Kieler Förde und sehen den Schiffen zu die vorbei fahren. Die Kieler Woche steht ja an. Wir sind heute über 400 km gefahren.


19.06 - Weiter nach Norden

Da der Platzwart ebenfalls Motorrad fährt erkundigen wir uns bei ihm wo wir eine Motorradbatterie bekommen könnten. Er gibt uns die Adresse eine Zubehörhändlers dessen Name mit L beginnt. Dort angekommen stellen wir fest das der Laden erst ab Juli öffnet aber ein anderer Motorradfahrer zeigt uns wo noch eine Filiale ist. Leider haben die keine passende Batterie. Ich hatte aber noch einen anderen Zubehörhändler gesehen und dort hatten wir Erfolg und bekamen eine neue Batterie. Nun konnten wir endlich weiter nach Norden fahren. In der Nähe von Jübeck haben wir einen Rast eingelegt und als wir wieder losfahren wollten begann es kräftig zu regnen. Der Regen haben wir noch abgewartet danach ging es weiter. Noch dreimal haben wir uns untergestellt aber das Wetter wurde immer schlechter, zum Regen kam auch noch starker Wind. Der Campingplatz bei Leck hat uns nicht gefallen, so sind wir nach Dagebül gefahren.Anklicken zum vergrößern! 65,- Euro wollte man da für ein Doppelzimmer haben, das war uns zu teuer und wir beschlossen trotz Regen und Wind noch bis Dänemark zu fahren wo wir hoffentlich eine Hütte mieten können. Auf den letzten Kilometern vor der Grenze hat der Regen aufgehört und die Wolken rissen auf. Nachdem wir eine Hütte auf dem Campingplatz bezogen hatten war von Wolken nichts mehr zu sehen und es schien wieder die Sonne. So konnten wir unsere nassen Sachen noch prima trocknen. Eine ordentliche Mahlzeit, ein Bierchen und Fussball schauen auf dänisch, so ging auch dieser Tag zu Ende.


20.06 - Nach Römö und zur Ostsee

Das Wetter am Morgen ist wie für uns gemacht. Blauer Himmel, die Sonne scheint und vom Wind ist auch wenig zu merken. Also raus aus dem Schlafsack, schnell duschen, dann in Ruhe Frühstücken.Anklicken zum vergrößern! Gegen 10:30 Uhr ist alles wieder gepackt und wir können los. Inzwischen ist der Wind auch wieder wach geworden und bläst kräftig von der Seite. Trotzdem werden wir nach Römö fahren. Auf der Insel pfeift der Wind ordentlich von der Nordsee über den Strand. So kommen wir auf die Idee rüber auf die Ostseeseite Dänemarks zu fahren. Wenn der Wind von der Nordsee bläst sollte die Ostseeküste im Lee liegen und es dort weniger windig sein. So haben wir uns auf den Weg nach Julesminde gemacht. Leider war unsere Idee nicht wirklich erfolgreich auch an der Ostseeküste pfiff uns der Wind um die Ohren. Auf dem Campingplatz in Julesminde bekamen wir einen windgeschützen Platz zwischen einer Hecke und den Ferienhütten. Nicht schön aber ruhig. Julesminde ist ein typischer Touristenort mit Yachthafen, nicht wirklich was für uns. Dafür war die Gegend durch die wir gefahren sind, trotz Wind, sehenswert. Morgen soll es ein großes Stück in Richtung Skagen gehen.


21.06 - Nach Norden

Die Nacht war ruhig aber gleich nachdem wir losgefahren sind prügelte wieder der Wind auf uns ein.Anklicken zum vergrößern! Schlimmer als die Tage davor. Schräglagen bis 45° waren notwendig um die Moppeds bei den Böen auf der Straße zu halten. Das macht keinen Spaß. Über Horsens, Skanderborg, Randers sind wir bis Hobro gefahren. Dort hatten wir die Nase gestrichen voll. Was tun? Wir beschlossen etwas ins Landesinnere zu fahren und für heute Schluss zu machen. Auf der Landkarte fanden wir einen Campingplatz bei Virksund am Ufer des Lovns Bredning (Limfjord). Dort hatten wir Glück und den Wind im Rücken der wie üblich zum Abend hin nachließ. Wir ließen den Tag mit einem Bier und Blick über den Fjord ausklingen.


22.06 - Sonntagspause

Morgens um 4:oo Uhr werden wir wach weil es auf unser Zeltdach tröpfelt. Na prima. Jetzt kommt zum Wind auch noch Regen dazu. Wir aber haben den Regen, Regen sein lassen und uns nochmal umgedreht. 9:00 Uhr, es regnet immernoch. Trotzdem sind wir langsam aus den Schlafsäcken raus. Gefrühstückt haben wir im Aufenthaltsraum des Campingplatzes. Die Vorsaison hat auch ihre Vorteile und wir haben den Raum für uns alleine. Anklicken zum vergrößern!Um die Mittagszeit ließ der Regen nach und ab und zu kam sogar die Sonne raus. Da Sonntag war haben wir das Zelt stehen lassen und sind so zu einer kleinen Tour durch die Gegend aufgebrochen. Sogar der Wind hat eine Sonntagspause eingelegt und blies nur noch schwach. Auf unserer Rundfahrt sind wir über die Fähre bei Hvalpsund gekommen. Ein hübscher kleiner Ort mit Palmen am Strand. Zurück auf dem Campingplatz haben wir uns ein paar Bratwürste auf den Grill geworfen. Kurz bevor wir mit dem essen fertig waren gab es wieder einen kleinen aber heftigen Schauer der uns ins Zelt trieb. Da das Zweiradfahren bei Wind und Regen keinen Spaß macht und da wir von Daheim gehört hatte das in Deutschland besseres Wetter herrscht beschlossen wir nicht weiter nach Skagen zu fahren sondern den Kurs wieder in Richtung Deutschland zu setzten. Sollte das Wetter morgen besser werden wollten wir über die Storebeltbrücke nach Insel Sjaelland und dann weiter über Gedser mit der Fähre nach Rostock fahren. Sollte das Wetter nicht besser werden werden wir nach Flensburg und durch Deutschland zurück fahren.


23.06 - Nach Deutschland

Gestern Abend schien die Sonne als wir schlafen gingen, heute morgen gegen 4:00 Uhr prasselte wieder der Regen aufs Zelt. Verd... Mist! gegen 8:00 Uhr, in einer Regenpause sind wir aufgestanden. Schnell duschen und dann immer wenn es mal nicht regnet einpacken, wenn es regnet frühstücken. Die Moppeds konnten wir unter ein Vordach stellen und so wenigsten im trocknen unser Gepäck aufladen. Gegen 11:00 Uhr sah es nach einer längeren Regenpause aus und wir haben uns auf die Räder geschwungen und sind losgefahren. Anklicken zum vergrößern!Natürlich war auch wieder der Wind da aber von weiterem Regen blieben wir verschont. Wir sahen nur rechts und links einige schwarze Wolkenberge aber die konnten wir geschickt umfahren. Hinter uns war der Himmel schwarz. Je weiter wir Deutschland näher kamen deso mehr Wolkenlücken entstanden. Nur der Wind blies weiter sehr stark und böig. Um 17:00 Uhr haben wir unser Zelt bei Missunde auf einem Campingplatz direkt an der Schlei aufgeschlagen. Nach dieser Tour haben wir uns ein Essen im Fährhaus gegönnt. Reichlich und sehr lecker. Mein Bruder meinte wenn das Wetter nicht besser werde wird er am Mittwoch nach Hause fahren. Mal sehen wie es weiter geht, noch ein Abendbierchen und dann ab in den Schlafsack.


24.06 - Nach Lauenburg an die Elbe

Anklicken zum vergrößern!Aufstehen bei Sonnenschein und wenig Wind. Frühstück und einpacken sind schon fast Routine. Dann sind wir los. Erst nach Rendsburg und dann am Nord-Ostsee-Kanal entlang nach Breiholz. Eine superschöne Strecke. Dort haben wir eine längere Pause eingelegt um Schiffe zu kucken. Ich sagte zu meinem Bruder da kommt alle paar Minuten ein großes Schiff vorbei. Aber denkste, die erste halbe Stunde war nichts mit großen Schiffen, aber dann kamen doch noch ein paar. Dann hat uns Klara, das Navi quer durch Hamburg nach Lauenburg gelotst. Dafür wäre sie beinahe in der Elbe gelandet. Das man sich die geplante Strecke nicht vorher ansehen kann ist ein echtes Manko. Kurz hinter Lauenburg haben wir einen sehr einfachen aber dafür den preiswertesten Campingplatz direkt an der Elbe angesteuert. Da das Wetter sich nun von der besten Seite zeigt beschließen wir auf der Elbuferstraße weiter zu fahren und uns für die Nacht einen Campingplatz mit Aufenthaltsraum und Fernseher zu suchen. Morgen findet das Halbfinalspiel der Fußball EM statt und das wollte mein Bruder unbedingt sehen.


25.06 - Die Elbe entlang

Anklicken zum vergrößern!Bestes Wetter. Also werden wir nach dem Frühstück und dem Packen die Elbuferstraße unter die Räder nehmen. Gemütlich rollen wir am Elbdeich entlang, durch hübsche kleine Dörfer bei wenig Verkehr. Auf der Strecke kamen wir an einigen Campingplätzen vorbei. Hinter Walmsburg finden wir einen Rastplatz mit einem Imbiss. Spontan entscheiden wir uns für ein kleines zweites Frühstück. Eine gute Entscheidung. Wir sitzen mit Blick auf die Elbe in der Sonne und genießen eine Pott Kaffee und eine Kleinigkeit zu futtern. Dann geht es weiter. Noch einen Abstecher zu einem Aussichtsturm und weiter geht es nach Arendsee am Arendsee. Als wir in den Ort fuhren fühlten wir uns ins Jahr 1988 vor der Grenzöffnung versetzt, mitten im Ort wurde dann der Schalter nach 2008 umgelegt. Ein verkehrsberuhigter Bereich mit kleinen Geschäften und Cafe's, saubere Häuser und ordentlichen Straßen. Wir konnten dann unser Zelt auf eine Obstwiese aufschlagen und ein kleines Lokal mit Fernseher war auch vorhanden. Vor dem Fussball haben wir uns noch im Lokal den Bauch voll geschlagen. Dabei haben wir gleich gefragt ob wir Plätze für den Fussballabend reservieren müßen. Besser ist es war die Antwort. So haben wir angesagt das wir zum Fussball kucken kommen. Um 20:30 Uhr sind wir dann zurück zum Lokal und uns traf erstmal der Schreck. Da wuselten lauten Knirpse rum, so zwischen 9 und 13 Jahren. Eine Mutter meinte wir sollen uns keine Sorgen machen das sind alles Fussballfan's und zum Spiel sind die ruhig. Da hatte sie vollkommen recht. Die Knirpse waren ruhig nur sie kommentierte das Spiel lautstark und völlig unfachmännisch. Später erfuhren wir das die Kinder und Mütter aus einem Mutter-Kind-Heim um die Ecke kamen. Nach dem spannenden Spiel meinte mein Bruder das er genug vom moppedfahren hätte und er morgen nach Hause wolle. OK, Wir sind zusammen los gefahren, so fahren wir auch zusammen zurück.


26.06 - Nach Hause

Klara, das Navi meldete das es keine 200 km bis nach Hause seien und so haben wir es langsam angehen lassen. Die Elbe haben wir auf einer Fähre überquert und dann sind wir noch auf der B 273 auf eine Erbsensuppe aus der Feldküche eingekehrt. Trotzdem waren wir schon um 15:00 Uhr zu Hause. Ich finde, trotz Wind und Regen war das wieder eine schöne Tour.

Nun noch ein paar Zahlen:

Gefahren sind wir 1927 km.
Längste Tagesetappe war 423 km
63,01 Benzin habe ich verbraucht
Durchschnittlicher Verbrauch lag bei 3,27 ltr./100 km
Preiswertester Campingplatz 10,- Euro
Teuerster Campingplatz 21,- Euro

Und noch einen Nachsatz. Mein Tisch hat sich super bewährt. Nun werde ich mir noch eine Tisch für eine Person bauen. Es war immer angenehm nicht auf der Erde sitzen zu müßen wenn auch die Hocker die wir dabei hatte auf längere Zeit nicht wirklich bequem waren. Auf meinen nächsten Touren wird mich ein Hocker und der Tisch wieder begleiten.