Eine Runde um Ostdeutschland
Die Idee
Die Planung
Die Ausrüstung
Zum Reisebericht
Einige Zahlen und Gedanken der Tour
Die Idee
Da ich erst am 31. August zu meiner diesjährigen Rollertour aufbrechen kann und da das Wetter schon recht kühl sein kann, habe ich beschlossen nicht wie geplant nach Norwegen zu fahren, sondern meine zweite Idee zu verwirklichen und Ostdeutschland einmal zu umrunden.
Dabei hoffe ich auf bergige und kurvenreiche Strecken durch das Elbsandsteingebirge und Thüringen und weite und offene Landschaften in Mecklenburg. Was ich wirklich erlebe wird im Reisebericht stehen.
Die Planung
Das Wetter kann man nicht vorhersehen also werde ich mein Navi mit zwei Varianten der geplanten Strecke programieren. Dabei wird Frankfurt/O. mein Start- und Endpunkt sein. Die erste Variante beginnt etwas südlich von F/O und soll mich im Uhrzeigersinn um Ostdeutschland herum führen. Also werde ich erst in südliche Richtung an der polnischen und tschechischen Grenze entlang durch die Lausitz ins Elbsandstein- und Erzgebirge fahren und dann weiter nach Westen und Norden durch Thüringen, am Harz vorbei, durch den Kyffhäuser zum Schaalsee und dann hoffe bei Travemünde die Ostseeküste zu erreichen. An der Küste werde ich meine Fahrt nach Osten schwenken um irgendwann auf die polnische Grenze zu treffen. Ob dann noch Zeit ist durch die Uckermark und an der Oder entlang zurück nach F/O zu fahren weiß ich noch nicht.
Die zweite Variante ist von F/O entgegen dem Uhrzeiger an der Oder entland nach Norden zu fahren bis zur Ostseeküste um dann in westlicher Richtung der Küste bis kurz vor Travemünde zu folgen. Weiter nach Süden durchs Kyffhäuser, Thüringen, Vogtland bis ich nach Osten schwenken muß um durchs Erz- und Elbsandsteingebirgen die Lausitz zu erreichen. Von dort bis F/O und nach Hause ist es nicht mehr weit.
Bei dieser Tour werde ich selten weiter als 200 km von Berlin entfernt sein, sollte also irgend etwas schief gehen bin ich schnell wieder zu Hause. Aber was soll schon schief gehen?
Da ich in Deutschland bleibe brauche ich mir um die Lebensmittelversorgung keinen Kopf zu machen. Einen Laden wo ich was zu futtern bekomme finde ich überall und wenn nicht kann ich immernoch in ein Gasthaus gehen und dort etwas essen.
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Die Ausrüstung
Die Ausrüstung die mich auf meinen Reisen in den vergangenen Jahren begleitet hat, wird auch wieder dabei sein. Der Rollertisch den ich im letzten Jahr dabei hatte bleibt zu Hause. Dafür habe ich mir eine kleinere und leichtere Tischplatte gebaut. Da ich in den September hinein fahre werde ich dieses mal eine wärmeren Schlafsack mitnehmen. 2007 habe ich in Schneeberg ja ziemlich gefroren. Zelt, Isomatte usw. bleiben wie gehabt. Mein Kocher und die Küche habe sich bewährt und kommen unverändert mit. An Klamotten nehme ich nur mit was unter die Sitzbank passt. Mehr brauche ich eh nicht. Ob ich die Videocam oder die Digitalkamera mitnehme weiß ich noch nicht. Ich denke aber ich werde die Videocam mitnehmen. Mit der kann ich auch Fotos machen. Mein Handy hat auch ein Radio und eine Mp3 Player da brauche ich auch nicht mehr. Navi, GPS-Emfpänger und Helmcam runden die Ausrüstung ab.
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Der Reisebericht
Montag, 31.08 - Tag 1 - Kilometerstand 17282 KM
Ein Tag wie geschaffen um eine Reise mit dem Roller zu beginnen. Morgen um 7:30 Uhr sind es 16°C und die Sonne lacht. Nachdem ich meine Sachen die ich am Vortag schon gepackt hatte noch einmal umsortiert hatte war ich kurz vor 9:00 Uhr starbereit. Auf der B 96 ging es aus der Stadt raus und dann weiter auf der B 246 Richtung Storkow. In Fürstenwalde habe ich Dank Klara, meinem Navi eine Ehrenrunden drehen dürfen, die gute ist nicht mehr up to date, dann ging es weiter zur B 2 nach Manchow und von dort an der Oder entlang nach Norden. Dabei hat mich Klara auch über ein paar Kilometer Feldwege geschickt. Das kommt davon wenn man den kürzesten Weg fahren will. Dafür bin ich aber auch über idylische Landsträsschen gefahren und durch verwunschene kleine Dörfer und auf den Strassen war fast kein Verkehr. Ab Schwedt habe ich nach einer Tankstelle Ausschau gehalten, leider aber keine gefunden. Mit dem m. M. letzten Tropfen Sprit im Tank habe ich beschlossen Eggesin bzw. Ueckermünde anzusteuern um dort eine Tankstelle zu finden. Nach 358 km habe ich in Eggesin eine Tankstelle gefunden und zu meiner Überraschung "nur" 11,63 ltr. getankt. In den Tank passen 13,5 ltr, da war der Roller doch sehr sparsam. So wenig habe ich noch nie verbraucht. Auf einem Campingplatz am Stettiner Haff habe ich mit Blick auf das Haff und einen kleinen Sportboothafen mein Zelt aufgebaut. Bei Sonnenuntergang gab es noch ein herrliches Farbenspiel am Himmel zu beobachten.
- Heute gefahren 378 km - Gesamt 378 km
Dienstag, 01.09 - Tag 2 - Kilometerstand 17660
Die Nacht war recht frisch aber Dank der Erfahrung aus der Reise vor zwei Jahren habe ich dieses mal den dicken Schlafsack mitgenommen. So habe ich nicht gefroren. Nur an die harte Isomatte muß ich mich erst wieder gewöhnen. Der Wetterbericht sagt für heute 32°C voraus. Beim packen wird mir schon warm. Dann ging es weiter die Küste entlang inn Richtung Usedom. In Anklam bin ich in einen Mega-Stau geraten. So eine/keine Verkehrsregelung habe ich noch nicht erlebt. In der ganzen Stadt stand der Verkehr. Alle paar Minuten ging es drei oder vier Autolängen weiter. Nach ca. 30 Min. in praller Sonne ist mir der Kragen geplatzt und ich habe die Wendigkeit meines Rollers voll ausgenutzt und bin wenn es möglich war auf der Gegenfahrbahn am Stau vorbei gefahren. Es hätte noch locker eine Stunde oder mehr gedauert bis ich da durch gewesen wäre. Ein Lob muß ich an die Autofahrer richten, die haben wie es sonst oft üblich ist nicht die Lücken vor ihnen geschlossen sonder hatten ein Einsehen und haben mich immer in die Autoschlange einrücken lassen wenn Gegenverkehr kam. Wegen des starken Verkehrs habe ich mir die Runde über Usedom und Ahlbeck geschenkt und bin gleich nach Wolgast / Greifswald abgebogen. Dann wollte Klara mich über die eintönige B 96 nach Stralsund schicken aber ich habe ihr ein Schnippchen geschlagen und bin nach Stahlbrode zur Fähre nach Rügen gefahren. Nach der Runde über Rügen habe ich es noch bis Pruchten, kurz vor dem Darß geschafft dann hatte die Hitze und die Sonne mich weichgekocht. Gegen 15:00 Uhr bin ich auf den C-Platz bei Pruchten und habe mein Zelt unter hohen, Schatten spendenden Bäumen aufgebaut. Das Feierabendbier am Abend war lauwarm und kein wirklicher Genuß.
Heute gefahren 187 km - Gesamt 565 km
Mittwoch, 02.09 - Tag 3 - Kilometerstand 17847
In der Nacht hat es geregnet und am Morgen zeigte das Thermometer nur noch 14°C. Beim Frühstück vor dem Zelt war es ungemütlich nass und windig.Als ich gegen 10:00 Uhr aufgebrochen bin schien wieder die Sonne aber es war sehr windig. Meine Rute führte mich über den Darß und an Prerow vorbei. Der Darß war immernoch fest in Touristenhand. Nichts für mich der den Touristenrummel nicht mag und lieber die Ruhe sucht. Trotzdem wollte ich mir heute etwas Touristenrummel antun und bin über Graal-Müritz zur Fähre in Warnemünde und weiter über Heiligendamm, Kühlungsborn und Rerik gefahren. Die Prachtbauten zum G8-Gipfel in Heiligendamm wollte ich mir ansehen. Hätte ich besser bleiben lassen. Als ich wieder aus dem Ort raus war, war ich so sauer über die Steuergelder die dort verpulvert wurden. Man fährt in den Ort rein, am Ortseingang schaut man rechts oder links in den Wald und sieht verfallende Häuser, dann kommen ca 300 m Ortsmitte wo alles nur vom feinsten ist und am Ortsausgang sind die Häuser wieder am verfallen. Das alles nur für eine Woche Bonzenzirkus. Dieses Geld was da verbraten wurde wäre in vielen Schulen und Kindergärten besser angelegt gewesen. Das ist meine Meinung. Dann bin ich weiter über Kühlungsborn nach Rerik. In Rerik wollte ich mir zwei Fischbrötchen zur Mittagspause kaufen. Aber wo den Roller parken? Entweden war absolutes Halteverbot oder Parkplätze mit Bezahlung. Nicht mein Ding. Ich hab den Roller einfach neben einem Motorrad am Eingang der Fußgängerzone am Hafen abgestellt und bin zum Hafen wegen der Fischbrötchen. Als ich zum Roler zurück kam schoss eine Politesse an mir vorbei und knöpfte sich einen Autofahrer vor der in die Zone gefahren war um etwas in einem Restaurant zu liefern. Der Wind wurde immer stärker so beschloss ich die Küste zu verlassen und meinen Kurs nach Süden zu richten. In der Hoffnung das im Landesinneren der Wind nachlassen würde. Da ich die Landkarte von diesem Gebiet zu Hause gelassen hatte mußte ich mich auf Klara verlassen. Das klappte auch sehr gut nur das ich auf den nächsten 140 km keinen Campingplatz fand. Mein Weg führte mich am Schaalsee vorbei immer weiter nach Süden bis ich entlich gegen 17:30 Uhr bei Lenzen an der Elbe auf dem Campingplatz ankam.
Heute gefahren 378 km - Gesamt 943 km
Donnerstag, 03.09 - Tag 4 - Kilometerstand 18225
Der Wind hatte in der Nacht etwas nachgelassen, dafür regnete es als ich aus der Dusche kam. So ein feiner gleichmäßiger Landregen. Ich wartete bis 9:00 Uhr ob der Regen aufhört. Da dies nicht der Fall war beschloß ich den für Sonntag geplanten Ruhetag vor zu verlegen und das Zelt heute stehen zu lassen. Zum Mittag hörte der Regen auf und es kam sogar ein weing die Sonne raus. Ich bin in den Ort gefahren um etwas einzukaufen und dann an die Elbe wo ein Aussichtsturm steht von dem man einen schönen Blick über die Elbauen hat. Zurück auf dem Campingplatz hat sich der Wind zum Sturm entwickelt und ich beschloß mein Zelt an einem windgeschützten Platz umzusiedeln. Eine gute Entscheidung, trotzdem hat eine Windböe eine Zeltstangen der länge nach brechen lassen. Den Nachmittag habe ich lesend im Zelt verbracht. Zum Abend kam eine Schulklasse aus Hamburg mit Fahrrädern auf dem Campingplatz an, die drei Wochen auf dem Elberadweg nach Tschechinen radeln wollten. Die Kids, alle so um die 14 Jahren alt bauten ihre Zelte um meines herum auf. Es war ein Spaß ihnen dabei zu zusehen. Aber die Kids waren alle sehr höfflich und freundlich. Ich wünsche ihnen das sie ihr Ziel erreichen und das, daß Wetter wieder besser wird. Da es kühl war habe ich mich schon um 9:00 Uhr in den Schlafsack verkrochen.
Heute gefahren 20 km - Gesamt 963 km
Freitag, 04.09 - Tag 5 - Kilometerstand 18245
Der Sturm hat in der Nacht nicht nachgelassen aber am Morgen schien die Sonne. So habe ich meine Sachen gepackt und bin gegen 9:30 Uhr losgefahren Richtung Harz. Die Strecke führte mich größtenteils durch Felder oder Weiden. Deshalb hat mich der Wind auch kräftig gebeutelt. Durch ganz Hessen bin ich gefahren. Eigentlich habe ich im Erdkundeunterricht gelernt das Hessen ein Bundesland ist und auch nicht in Sachsen-Anhalt liegt aber..... Unterwegs zeigte mein Thermometer noch 21°/22°C an. Im Harz auf 600 Höhe waren es nur noch 14°C. Das und die dunklen Wolken haben mich davon abgehalten dort oben auf den Campingplatz zu gehen. Klara, mein Navi hat mir auch wieder einen Streich gespielt. Sie hat mich durch kleinste Straßen durch den Harz geführt und als Krönung noch einige Kilometer über Waldwege. Ich habe darauf geachtet das die Wege wirklich für den öffentlichen Verkehr freigegeben waren. Ein paar Wanderer haben trotzdem etwas schräg geschaut. Sorry, Klara war Schuld! Da es inzwischen nach 16:00 Uhr war habe ich den Campingplatz in Neustadt im Harz angesteuert. Ein netter kleiner Platz mit freundlichem Betreiber nur, da eine kleine Straßen um den Platz führt, etwas unruhig.
Heute gefahren 315 km - Gesamt 1278 km
Samstag, 05.09 - Tag 6 - Kilometerstand 18560
In der Nacht ist der Wind eingeschlafen dafür hat es angefangen zu regnen. Morgens hat es immer noch geregnet. Auch eine halbe Extrarunde im Schlafsack hat daran nichts geändert. In einer Regenpause bin ich schnell unter die Dusche aber kaum war ich wieder im Zelt tröpfelte es schon wieder. Ich habe ohne Frühstück meinen Schlafsack und Isomatte regendicht eingepackt. Immernoch in der Hoffnung das der Regen eine Weile aufhört. Irgendwann ist aus den Regentropfen ein Nieselregen geworden und ich habe mir meine Regenkombi übergezogen. Meine Sachen habe ich unter ein Dach gelegt und dann habe ich im Regen das Zelt abgebaut. Nachdem alles fertig gepackt war habe ich noch auf dem Campingplatz für 4,- Euro ordentlich gefrühstückt. Als ich auf den Roller stieg wurde der Himmel am Horizont heller. OK, wenn jetzt noch die Sonne rauskommt fahre ich weiter wenn nicht fahre ich nach Hause. Ich mache diese Rollertour ja zu meinem Vergnügen und nicht weil ich muß. Unterwegs kam die Sonne wirklich wieder raus aber es wurde nicht wärmer und der Wind war auch wieder da. Dazu hatte ich absolut keine Lust mehr und habe meinen Kurz nach Hause beibehalten. Unterwegs auf der B 85 stand ich plötzlich vor einem Durchfahrt Verboten Schild. Keine Umleitung angegeben, kein Hinweis warum die Straße gesperrt ist nichts. Mit mir standen auch drei Auto's genauso ratlos vor dem Schild. OK, ich habe versucht die Straßensperre zu umfahren. Aber keine Change. Als ich nach eine halben Stunde zum vierten mal vor dem Schild stand habe ich vorsichtig nach rechts und links gesehen und bin dann an dem Schild vorbei weiter gefahren. Die Straße war jeweils auf der halben Fahrbahn am Rand abgetragen aber die Mitte reichte für den Roller völlig aus. Nach einigen Kilometern verlief plötzlich eine neu gebaute Straße parallel. An einer günstigen Stelle bin ich rüber auf diese Straße und es ging weiter. Die letzten 150 km habe ich mich nicht getraut anzuhalten da ich eine dicke schwarze Regenwolke im Rücken hatte und ich nicht eingeholt werden wollte. So war ich gegen 16:30 Uhr wieder zu Hause. Mein Tacho zeigte zu Hause einen Kilometerstand von 18863 km an.
Heute gefahren 303 km - Gesamt 1581 km
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Einige Zahlen und Gedanken der Tour
Tourdauer: 6 Tage
Campinggebühren: Von 8,50 Euro bis 10,70 Euro pro Nacht
Kraftstoff: 52,82 ltr
Verbrauch: 3,34 ltr./ 100 km
Gesamtkosten der Tour: 175,- Euro
Spassfaktor: 100%
Wieder einmal mußte ich hinterher feststellen das ich viel zu selten angehalten habe um zu fotografieren aber wenn man in Fahrt ist merkt man das nicht.
Wenn man dem Navi ein gibt immer den kürzesten Weg zu wählen kann es passieren das man auch mal über Feld- oder Waldwege geschickt wird. Dafür fährt man aber meist auf kleinen ruhigen Seitenstraßen und kommt durch Dörfer wo die Zeit stehengeblieben zu seien scheint. Auch sollte man auf dem Navi keine zu großen Etappen programieren. Es macht zwar etwas Mühe Wegmarken in kürzeren Abständen zu programieren dafür hat das Navi keine Change viel befahrene Haupstraßen zu bevorzugen. Jedenfalls will mein Navi das immer tun.
Obwohl man mit einem Zelt am unabhängisten ist denke ich über eine andere Art der Übernachtung nach. Die Vorstellung sich jeden Abend eine Pension suchen zu müßen schreckt mich aber ab. Bikerhotels gibt es noch nicht so viele auch wären dann die Kosten einer Tour erheblich höher. Vielleicht gibt es ja so etwas wie Jugendherbergen für Senioren oder Wanderunterkünfte? In diese Richtung gehen jedenfalls meine Gedanken. Wer da Vorschläge hat, den bitte ich um eine Mail.
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